Was lange währt wird endlich gut ...
Das Ursprungsjahr unseres Vereines liegt ja, wie bekannt im Jahre 1560. 300 Jahre später im
Jahre 1860 wurde in Bad Windsheim eine Turnhalle am Ochsenhof gebaut und fast 90 Jahre später wurde die Wagnertanzgilde und der Spielmanns- und Fanfarenzug wieder ins Leben gerufen und ein Verein
wurde neu gegründet.
Mit diesen Tatsachen kann man mit Sicherheit noch keinen Zusammenhang erkennen. Doch fast ein halbes Jahrhundert später war unser Verein auf der Suche nach einem neuen Domizil und genau an dieser
Stelle beginnt die Geschichte:
„Was lange währt wird endlich gut“.
Wie schon erwähnt wurde nach alten Überlieferungen dieses Gebäude im Jahre 1860 ursprünglich als Turnhalle erbaut. Als sich aus dem damaligen Turnverein eine
Feuerwehr-Truppe herausentwickelte, wurde noch ein Turm aufgesetzt, welcher damals dazu diente die Feuerwehrschläuche zu trocknen.
Aber bis vor Umbaubeginn wurde die „Ochsenhof-Turnhalle“ ausschließlich für sportliche Zwecke genutzt. Bis zuletzt wurde sie noch vom TV Bad Windsheim von der Badminton-Abteilung genutzt.
Bereits im Jahre 1995, kam bei unzähligen Verhandlungsgesprächen mit der Stadt unter der Führung des damaligen Bürgermeisters Otmar Schaller, der Name „Ochsenhof-Turnhalle“ zum erstenmal ins
Gespräch.
Mit einer großen Unterstützung, welche wir wirklich sehr zu schätzen wissen, seitens der Stadt Bad Windsheim, vorneweg unser 1. Bürgermeister Herr Wolfgang Eckardt, sowie alle Stadträtinnen und
Stadträte und der Stadtverwaltung mit Siegfried Heger, und der Architektengemeinschaft Reeg, Spieler, hatten wir den Mut trotz großen Risiken uns an dieses Projekt heran zu wagen.
Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung befürworteten 77 Mitglieder das Vorhaben und sicherten somit ihre Unterstützung für dieses Projekt zu.
Für den Innenausbau der Halle wurden im voraus ca. 4.600 Arbeitsstunden veranschlagt, was zu guter Letzt mit nahezu 6.000 Stunden doch merklich Überschritten
wurde.
Bei 77 Helfern hätte jeder 66 Stunden verrichten müssen. Im Jahr 1998 war es dann soweit und es konnte mit dem Umbau begonnen werden.
Die geplante Fertigstellung bis Mitte 2001 konnte wegen verschiedener Umstände nicht eingehalten werden. Maßgeblich hierfür waren vor allem die Flut der Anträge und deren Bewilligung und
natürlich konnte der Spielbetrieb der Tänzer und Spielleute auch nicht ganz eingestellt werden.
Hinzu kam im Jahre 1999 das 50-jährige Jubiläum des Gesamtvereins, sowie die Ausrichtung der 14. Bayerischen Meisterschaft des LSW-Bayern e.V. Beide Veranstaltungen verschlangen zusätzlich sehr
viel Zeit und Geld.
Ein Trupp vom harten Kern war jedes Wochenende dabei, dass Werk zu vollenden. Zuerst wurde der Anbau im Hinterhof, der die sanitären Anlagen und einen Raum für die Sportgeräte beherbergte,
abgerissen. Verputz und Teile der Empore wurden entfernt, die alten Turngeräte im Inneren abgeschraubt.
Fundamente für die Holzpfeiler der Zwischendecke ausgehoben. Durch die eingezogene Zwischendecke besteht jetzt die Möglichkeit, die Halle auf 2 Etagen zu
nutzen.
Die Gipskartondecke wurde abgerissen, um die alte Schalung und Dachkonstruktion freizulegen. Besonders stolz sind die Mitglieder auf die Erhaltung dieser alten Bausubstanzen, zumal auch die
restaurierte Brüstung der ehemaligen Empore ihren Platz vor dem Spitzbogen wieder gefunden hat.
Neue Wände aus Mauerwerk oder in Trockenbauweise wurden hochgezogen, sowie die gesamte Elektroinstallation modernisiert.
Die Sanierung von Dach und Backstein-Fassade überließ man Fachfirmen.
Gerade hier war besondere Eile geboten. Durchs undichte Dach drang die Nässe bereits an allen Ecken und Enden ein. Bei soviel unermüdlicher Arbeit war der Verein auch auf die Hilfe unzähliger
,,Fremdarbeiter" angewiesen.
Die prominentesten hierbei waren sicherlich Bürgermeister Wolfgang Eckardt, sowie Mitglieder der Stadtverwaltung und einige Stadträte. Auch die befreundete Abteilung der TV-Handballer, sowie eine
Abordnung der FWG und unzählige befreundete Helfer legten mit Hand an.
Für eine optimale Nutzung musste die frühere Treppe versetzt werden. Die beiden vorderen Räume
im Eingangsbereich der ehemaligen Turnhalle wurden erhalten und werden fortan als Büro und als Heizungsraum genutzt.
Nacheinander entstanden der große Requisiten und Lagerraum unten und die angrenzenden Sanitärräume.
Hier im ersten Stock entstanden verschiedene Räume. Der großer Saal für Musik- und Tanzproben, ein Aufenthaltsraum, eine Küche und noch zwei weitere Übungsräume.
Zu dieser Zeit wurde auch die Idee des Ochsenhof-Bausteines geboren.
Mit einer Spende konnten sich interessierte Bürger, Freunde und Gönner auf kleinen Messingtafeln, die den Eingangsbereich zieren werden, verewigen und natürlich hauptsächlich dazu
beitragen, dieses Großprojekt zu verwirklichen. Dank der großen Resonanz konnten doch einige Kosten abgefangen werden.
Die alte Holztreppe musste bedingt durch eine neue Treppe aus Buchenholz ersetzt werden.
Durch die vielen Mehrarbeiten geriet natürlich der Terminplan der Fertigstellung gehörig ins Wanken. Durch weniger Auftritte, wie unter anderem den Verzicht auf die Teilnahme an den bayerischen
Meisterschaften konnte zusätzliche Zeit, aber auch Kosten gespart werden.
Auch die extra geforderte Schallschutzdecke verschlang Unmengen an Zeit und Geld.
Diese Hürde konnte, Dank dem unermüdlichem Einsatz der Mitglieder genommen werden.
Außer dem normalen Vereinsbetrieb wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert, welche die Kasse wieder etwas füllten.
Von der Vereins-Bauleitung gab es einen unermüdlichen Kämpfer, er hat seine Zeit wirklich fast von 0 bis 24 Uhr für dieses Projekt geopfert. Über 700 Stunden und noch mehr unaufgelistete Stunden
hat er bei diesem Umbau mit abgeleistet. Die Rede ist hier von unserem Bauleiter Wolfgang Hauser.
Der gleiche gebührende Dank gilt den unermüdlichen Bauhelfern aus dem Verein, der sogenannte „Harten Kern.“ Dankeschön für diese grandiose Leistung
mit dieser großartigen Gemeinschaftsleistung ist es gelungen dieses Projekt fertig zustellen, ein Denkmalgeschütztes Gebäude zu erhalten einen Traditionsverein, sowie das historische
Festspiel der Wagnertanz weiterbestehen zu lassen und das alles in einem friedlichen Miteinander.
Der Verein kann sich hierdurch wieder seinen Aufgaben intensiv widmen, dem Erhalt von historischem Kulturgut, die Pflege des Gemeinschaftssinns, in der Hauptsache aber dem Tanzen und
Musizieren.
Im Jahre 2002 konnte die "Zunfthalle am Ochsenhof" mit zahlreichen Ehrengästn feierlich eingeweiht werden.
Das Bad Windsheimer "Fanfarenmännla"
Ein Highlight der Zunfthalle am Ochsenhof ist mit Sicherheit das
Bad Windsheimer "Fanfarenmännle" welches zum Abschluß des Umbaus noch von eigenen Vereinsmitgliedern entworfen und installiert wurde. Das "Fanfarenmännle" zeigt sich jeden
Sonntag um genau 15.00 Uhr und spielt ein Fanfarensignal vom Turm der Zunfthalle.